Alles an seinem Platz
Frankfurt sagt dem Chaos auf den Straßen den Kampf an und plant die Einführung von rund 950 Mobilitätsstationen. Mit festen Abstellflächen für E-Scooter, Fahrräder und CarSharing-Autos soll das unkoordinierte Abstellen von Fahrzeugen in der Stadt bald der Vergangenheit angehören. Vor allem E-Scooter, die bislang oft Gehwege blockieren oder gefährlich abgestellt werden, sollen nur noch auf markierten, digital überwachten Parkflächen erlaubt sein. Die ersten Pilotstationen in der Innenstadt und im Bahnhofsviertel haben bereits gezeigt, dass dies zu mehr Ordnung und Sicherheit im öffentlichen Raum führt.
Neben der besseren Struktur im Straßenbild verfolgt das Konzept der Mobilitätsstationen auch das Ziel, eine umweltfreundliche und nutzerfreundliche Mobilität zu fördern. Die Stationen sollen verschiedene nachhaltige Verkehrsmittel an einem Ort bündeln und den nahtlosen Umstieg zwischen Bahn, Fahrrad, E-Scooter oder Leihauto ermöglichen. Dies ist ein wichtiger Schritt im Rahmen des „Masterplans Mobilität“, um den Frankfurtern eine echte Alternative zum eigenen Auto zu bieten.
Geplant sind drei unterschiedliche Stationstypen: Kleine Stationen, die etwa die Fläche eines Parkplatzes einnehmen, bieten Platz für Mieträder und E-Scooter. Sie werden vor allem in der Innenstadt und in belebten Stadtteilzentren wie Höchst oder auf der Berger Straße entstehen. Insgesamt sollen über 500 dieser kleinen Stationen gebaut werden. Größere Stationen, von denen rund 450 geplant sind, werden zusätzlich CarSharing-Fahrzeuge bereitstellen und vor allem an Haltestellen des öffentlichen Nahverkehrs sowie in Wohnquartieren und an Schienenknotenpunkten errichtet.
Ein weiterer Bestandteil der Mobilitätswende in Frankfurt ist der deutliche Ausbau des CarSharing-Angebots. Aktuell stehen den Bürgern 550 Fahrzeuge zur Verfügung, diese Zahl soll auf 760 erhöht werden. Langfristig strebt die Stadt an, ein CarSharing-Fahrzeug pro 1.000 Einwohner bereitzustellen. Die neuen CarSharing-Stationen werden an den Mobilitätsstationen, an wichtigen Verkehrsknotenpunkten und in dicht besiedelten Wohngebieten zu finden sein. So sollen auch die äußeren Stadtteile von einem flächendeckenden Angebot profitieren.
Die Realisierung der Mobilitätsstationen erfolgt in Zusammenarbeit zwischen der städtischen Nahverkehrsgesellschaft traffiQ, dem Straßenverkehrsamt und dem Amt für Straßenbau und Erschließung. Die ersten Stationen sollen noch 2024 umgesetzt werden, das vollständige Netz ist bis 2029 geplant. Ziel ist es, nachhaltige Verkehrsmittel besser zu verknüpfen und eine effiziente, umweltfreundliche Mobilität für alle Frankfurter zu ermöglichen. Gleichzeitig soll durch das geordnete Abstellen der Fahrzeuge der begrenzte öffentliche Raum besser genutzt werden.
Mit den neuen Mobilitätsstationen und dem erweiterten CarSharing-Angebot nimmt Frankfurt eine Vorreiterrolle in der urbanen Mobilitätswende ein und schafft die Voraussetzungen für ein modernes, vernetztes Verkehrssystem, das sowohl den öffentlichen Nahverkehr als auch Sharing-Angebote intelligent miteinander verbindet.
Autorin
Janina Zogass