Deutsche Post testet vollelektrischen Lkw
Die Deutsche Post hat den ersten Oberleitungs-Lkw in Betrieb genommen und startet Testfahrten auf der Autobahn A1 zwischen Lübeck und Reinfeld. Das vollelektrische Fahrzeug namens "Berta" stammt vom schwedischen Nutzfahrzeughersteller Scania.
Die Testfahrten finden auf dem sogenannten eHighway Schleswig-Holstein statt, einer 5 Kilometer langen Strecke mit Oberleitungen. Im Rahmen des begleitenden Forschungsprojekts FESH werden erstmals Daten gesammelt. Die Technische Universität Dresden, das Forschungs- und Entwicklungszentrum der Fachhochschule Kiel GmbH und die Hochschule Heilbronn sind an dem Projekt beteiligt. Die gesammelten Daten sollen zur Bewertung der Technologie beitragen, wie auf der Projekt-Webseite angekündigt wurde. Neben Berta werden derzeit auch fünf weitere Fahrzeuge getestet, allerdings handelt es sich dabei nicht um vollelektrische, sondern um Oberleitungs-Hybrid-Lkw.
Ingo Kutsch, Leiter der Deutsche Post und DHL Niederlassung Kiel, kommentierte den aktuellen Pilotversuch: "Wir wollen unsere Emissionen weiter reduzieren und stehen selbstverständlich bereit, dafür auch neue Technologien zu testen.Somit beteiligen wir uns gerne an Forschungsprojekten zur weiteren Dekarbonisierung des Schwerlastverkehrs", zitiert das Lübecker Nachrichtenportal HL-Live.
Der O-Lkw der Post kann bis zu 900 Pakete transportieren und wird zunächst von Dienstag bis Freitag auf der A1 in beide Richtungen fahren. Perspektivisch ist geplant, dass er an sechs Tagen pro Woche unterwegs ist. Die Deutsche Post plant, das elektrische Fahrzeug zunächst auf einer Strecke von 80 Kilometern einzusetzen und Briefe sowie Pakete zu drei verschiedenen Verteilzentren zwischen Hamburg und Lübeck zu transportieren.
Der Lkw hat eine maximale Reichweite von etwa 250 Kilometern. "Das Fahrzeug verfügt über neun Batterie-Pakete mit einer Gesamtkapazität von 297 kWh", erklärt Stefan Ziegert, Projektmanager für nachhaltige Transportlösungen bei Scania Deutschland. Auf der Oberleitungsstrecke kann Berta zusätzlich Strom erhalten: Bei jeder Durchfahrt über die 5-Kilometer-Teststrecke können etwa 10-12 kWh aufgenommen werden, was zu einer zusätzlichen Reichweite von 12 Kilometern führt.
Autorin
Janina Zogass