Die Tour de Verkehrswende kämpft für sichere Rad- und Fußwege
Zum vierten Mal bricht die Tour de Verkehrswende des Vereins Changing Cities auf. Sie bringt Menschen aus ländlichen und städtischen Gebieten zusammen, die sich für eine Verkehrswende engagieren. Der Austausch und das Lernen voneinander stehen im Mittelpunkt. In Deutschland gibt es viel zu wenige sichere Radwege. Fehlt die Infrastruktur oder ist sie unsicher, lassen die Menschen das Fahrrad stehen. Dabei wissen die meisten, dass Radfahren und Zufußgehen ihrer Gesundheit gut tun. Sie wissen auch, dass die Treibhausgasemissionen im Verkehrssektor gesenkt werden müssen, um die Klimakrise Einzudämmen. Die Tour de Verkehrswende unterstützt lokale Gruppen und bringt Menschen aus dem ganzen Land zusammen. Sie trägt gelungene Beispiele und lokale Forderungen zum Bundesverkehrsministerium nach Berlin, um der Verkehrswende mehr Sichtbarkeit zu verschaffen.
In den ostdeutschen Bundesländern war die Motorisierung 1989 mit 230 Pkw pro 1.000 Einwohner noch relativ gering (BRD: 480/1.000). Heute werden zahlreiche Eisenbahnstrecken nicht mehr bedient, und Busverbindungen sind ausgedünnt oder gestrichen. Gute und sichere Radwege gab es damals nicht, aber auf manch holpriger Straße fuhren trotzdem mehr Fahrräder als Autos.
Der zunehmende Kfz-Verkehr und das ausgebaute Straßennetz haben sich in den letzten Jahren viel verändert. Für die Mobilitätsbedürfnisse vieler Menschen braucht es in Zukunft eine Orientierung auf sichere und gesunde Mobilität für alle als Teil der öffentlichen Daseinsvorsorge. Es ist kein sozial- und klimagerechtes Zukunftsmodell, auf dem Land oder in strukturschwachen Gebieten auf ein eigenes Auto angewiesen zu sein. Auch alle nichtmotorisierten und ungeschützten Verkehrsteilnehmenden, insbesondere Kinder, Jugendliche und ältere Menschen sollen überall sichere Wege nutzen können.
Autorin
Janina Zogass