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Wohnen statt Autoproduktion

Ein grünes Stadtviertel für Warschau

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Auf dem Gelände der ehemaligen FSO-Autofabrik in Warschau entsteht mit dem F.S.O. Park ein zukunftsweisendes Stadtquartier, das auf 62 Hektar nachhaltigen Verkehr, Grünflächen und eine hohe Lebensqualität vereint.
Der Masterplanvon WXCA und SAWAWA verbindet Gemeinschaft, Ökologie und Bildung mit dem Erhalt industrieller Architektur – ein Projekt, das in 25 Jahren vollendet sein soll.

Ein Steg und ein Teich inmitten eines begrünten Wohngebietes. Am Teich sind eine Frau mir einem Kind.

© WXCA

Über 60 Hektar erstreckt sich das Gelände der ehemaligen Autofabrik FSO am malerischen Weichselufer in Warschau. Hier wurden einst die legendären Automarken Polski Fiat und Warszawa gefertigt. Noch in den 1990er Jahren beschäftigte das Werk rund 20.000 Mitarbeitende. Eine ähnliche Anzahl von Menschen könnte in Zukunft auf dem früheren Industrieareal ein neues Zuhause finden. Bis 2050 soll das Gelände in das moderne Stadtviertel FSO Park verwandelt werden. Der Baubeginn für die erste Etappe ist bereits für dieses Jahr angesetzt.

Geplant ist, dass rund 17.000 Bewohner:innen in diesem grünen, verkehrsberuhigten Quartier leben, das nur fünf Kilometer nördlich des Stadtzentrums liegt. Zusätzlich sollen etwa 13.000 Arbeitsplätze entstehen. Das ambitionierte Projekt wird von den Warschauer Planungsbüros WXCA Architectural Design Studio, SYWAWA und Buro Happold aus Bath in Zusammenarbeit mit JKO Consulting und der Stadt Warschau entwickelt. Der Immobilienentwickler OKAM, der das Gelände derzeit verwaltet, tritt als Investor auf. Kürzlich präsentierten die Architekt:innen von WXCA und die Stadtplaner:innen von SAWAWA den Masterplan für dieses groß angelegte Vorhaben, das nach dem Prinzip der 15-Minuten-Stadt gestaltet werden soll.

Im Herzen des neuen Stadtteils soll ein zehn Hektar großer Park entstehen, der sich über einen Kilometer erstreckt und als grüne Hauptachse fungiert. Entlang seiner Ränder sind öffentliche Einrichtungen geplant, die sich besonders an den Kreuzungen mit den Querachsen verdichten und nahtlos in die grünen Innenhöfe der Wohnblöcke übergehen. Mit einem Fokus auf Bildung und Erholung sowie der Schaffung zahlreicher Gemeinschaftsräume soll das nachbarschaftliche Miteinander gestärkt werden.

Ein zentrales Highlight wird ein 3,5 Hektar großer Schul- und Freizeitkomplex sein.
Ein weiterer wichtiger Aspekt des Masterplans ist die Bewahrung und Umnutzung von Teilen des industriellen Erbes. Fragmente der Gießerei, der Montagehalle und eines Durchgangs zur Schweißerei sollen künftig den Hauptplatz des Quartiers umrahmen. Auch das charakteristische Sägezahndach der Industriearchitektur wird als Gestaltungselement bei Neubauten wieder aufgegriffen. Das Auto, einst das Herzstück dieses Ortes, soll weitgehend aus dem Areal verbannt werden, um Platz für Rad- und Fußverkehr zu schaffen. Der Autoverkehr wird stattdessen über eine äußere Ringstraße geleitet, während eine gute Verkehrsanbindung gewährleistet wird.

Autorin

Janina Zogass