Köln: 11.–12.06.2025 #polismobility

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Das Auto der Zukunft als Schnittstelle virtueller und realer Welt

HOLOGRAKTOR: METAVERSE AUF RÄDERN

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Das Schweizer Unternehmen WayRay mit Sitz in Zürich hat sich zum Ziel gesetzt, eine Science-Fiction-Technologie serienreif zu machen. Im Auto der Zukunft sollen die Passagiere virtuelle Welten erleben; die durch Augmented-Reality-Anwendungen mit der realen Welt verschmelzen.

Unter anderem werden weitere Verkehrsteilnehmer:innen auf der Windschutzscheibe hervorgehoben, um mehr Sicherheit zu gewährleisten. | © WayRay

Unter anderem werden weitere Verkehrsteilnehmer:innen auf der Windschutzscheibe hervorgehoben, um mehr Sicherheit zu gewährleisten. | © WayRay

Mit seinem „True AR Display“ und seinem „Holograktor“ hat das Unternehmen die neuartige Technik in einem Concept-Car anschaulich gemacht. Das sogenannte „True AR Display“ vereint herkömmliche Funktionen eines Head-up-Displays mit neuartigen holografischen Features. Die Inhalte warden über die Windschutzscheibe optisch in die reale Umgebung projiziert. Sie sind nicht an einen festen Abstand gebunden, sondern können überall zwischen „null“ und „unendlich“ angezeigt werden.

Konzeptionell setzt sich die Technologie aus vier Bestandteilen zusammen: der Lasereinheit, der Bilderzeugungseinheit, dem holografischen Element und der AR-Rendering-Engine. Die kompakte Lasereinheit erzeugt einen RGB-Lichtstrahl und leitet diesen über spezielle optische Fasern weiter. In der Bilderzeugungseinheit im Armaturenbrett wird dieser verarbeitet und trifft anschließend auf das holografische Element in der Windschutzscheibe – die Photopolymerfolie. Für die Entwicklung der Folie ging WayRay eine exclusive Partnerschaft mit dem weltweit führenden Anbieter von Hightech-Polymaterialien, der Covestro AG mit Sitz in Leverkusen, ein. Zudem formierte sich eine Zusammenarbeit mit dem Unternehmen AGP eGlass, das sich auf die Entwicklung und Herstellung von Autoverglasungen spezialisiert hat und für die Integration der speziellen dünnen Polymerschicht in die Windschutzscheibe verantwortlich war. Somit wurde sichergestellt, alle gesetzlichen als auch automobilen Anforderungen an eine Verglasung zu erfüllen. Das vierte essenzielle Element ist die proprietäre AR-Rendering-Engine. Sie verarbeitet die Daten der Sensorik, der Kameras sowie Karteninformationen, um die Position des Fahrzeugs präzise zu berechnen und virtuelle Objekte in Echtzeit zu rendern.

„Holograktor“ als Ride-Hailing-Vehikel

Ein Kriterium, das durchgehend erfüllt werden musste, war das der Sicherheit. Bei der Fahrt unterstützt das sogenannte ADAS intuitiv die Aufmerksamkeit des Fahrenden und akzentuiert zum Beispiel Fußgänger:innen und Radfahrer:innen in dessen Blickfeld. In diesem Sinne stellt das System sicher, dass während der Fahrt nur adäquate Apps genutzt werden können. Steht das Fahrzeug still, können zudem reise- oder umgebungsbezogene Inhalte sowie Unterhaltungs-Apps verwendet werden. Die reale Welt verschmilzt über die Animationen der Spiele mit einer virtuellen und eröffnet somit den Zugang zum Metaverse. Die Technologie stellt in diesem Bereich völlig neuartige Unterhaltungsmöglichkeiten bereit. Ein eigener True-AR-App-Marktplatz und das Software-Development-Kit ermöglichen Drittanbietern die Entwicklung einer Vielzahl von Spielen, Informations- sowie Unterhaltungsanwendungen, die über Joysticks im Fahrzeug bedient werden.

Um das „True AR Display“ optimal präsentieren und nutzen zu können, entschied sich das Unternehmen zu der Entwicklung eines eigenen Fahrzeugs. Kooperationspartner sollte kein Geringerer als der renommierte Designer Sasha Selipanov sein, der bereits an Designs von Lamborghini und Bugatti beteiligt war. Das Ergebnis ist der „Holograktor“ – ein 4,4 m langes Elektroauto mit integriertem „True AR Display“. Dank moderner Batterietechnologie verfügt es über eine geschätzte Reichweite von 600 km. Der Dreisitzer kann sowohl konventionell als auch per Fernsteuerung über eine 5G-Internetverbindung gesteuert werden. Über das Kamerasystem und die Sensorik sowie die Kartierung ist es eine:r qualifizierten Fahrer:in in der Ferne erlaubt zu navigieren, während die Insassen die holografische Fahrt genießen können. Das Lenkrad verschwindet in einer Aussparung im Armaturenbrett, wenn es nicht gebraucht wird, sodass die Airbag-Funktion hingegen weiterhin vorhanden bleibt. Die Motivation hinter dem Einrichten einer Fernsteuerung ist die explizite Nutzung des „Holograktors“ als Ride-Hailing-Auto. Die Idee ist es, bei Uber zwischen den Kategorien „Black“, „SUV“ und „Holograktor“ wählen zu können. Dementsprechend besteht zwischen den vorderen beiden Sitzen ein großzügiger Abstand, der auch von dem hinteren Sitz eine angenehme Sicht auf die Windschutzscheibe zulässt. Trotz der futuristischen Ambitionen kann das Fahrzeug realistisch und serienreif produziert werden.

Das WayRay-Team ist in der Lage, die Prozesse von der Forschung bis hin zur Entwicklung der Soft- sowie Hardware durchzuführen. Dieses umfangreiche Verfahren ermöglicht die präzise Umsetzung und ständige Transformation der Idee. Als Marktführer im Fachgebiet der Holografie eröffnet WayRay eine neuartige Welt, die das Potenzial hat, künftig in verschiedene Bereiche adaptiert zu werden.