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Masterplan Magistralen 2040+

Mehr Stadt in der Stadt

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Hamburg plant, seine großen Hauptverkehrsstraßen neu zu gestalten, um ihnen neues Leben einzuhauchen. Anstelle des derzeitigen Verkehrsschwerpunkts sollen in Zukunft neue Wohnbereiche, Grünflächen und lebendige Viertel entstehen. Der Masterplan Magistralen 2040+ setzt genau hier an mit einem klaren Ziel: Mehr Stadt in der Stadt.

Illustration zur Stadtentwicklung in Hamburgs Magistralen. Gezeigt werden Verkehr, Gebäude und Grünflächen mit Entwicklungszielen wie klimafreundliches Bauen, Verkehrslenkung, Quartiersvernetzung, mehr Stadtnatur und kooperative Flächenentwicklung.

© Astoc Architects and Planners GmbH, urban catalyst GmbH, berchtoldkrass space&options, ARGUS Stadt und Verkehr

Hamburg setzt mit dem Masterplan Magistralen 2040+ auf eine kompakte und nachhaltige Stadtentwicklung entlang der Hauptverkehrsachsen. Diese Magistralen sind nicht nur Verkehrsadern, sondern bieten enormes Potenzial für Wohnraum, Arbeitsstätten und soziale Infrastruktur. Entlang dieser Straßenzüge erstrecken sich rund 160 Kilometer Stadtraum, in dem Nachverdichtung, neue Grünflächen und eine bessere Verkehrsführung geplant sind. 61,8 Kilometer des Magistralennetzes sind bereits heute von Grün- und Freiräumen gesäumt, die weiter aufgewertet und vernetzt werden sollen. Ziel ist es, diese Bereiche gezielt weiterzuentwickeln, um kurze Wege, gemischte Nutzungen und eine höhere Aufenthaltsqualität zu ermöglichen.

Bereits 1919 stellte der damalige Oberbaudirektor Fritz Schumacher mit seinem Federplan die Stadtentwicklung entlang dieser Achsen dar. Mit dem Internationalen Bauforum 2019 rückte das Thema erneut in den Fokus. Der Masterplan knüpft daran an und definiert zwölf zentrale Magistralen, darunter acht nördlich der Elbe, zwei in Harburg, den Ring 2 sowie die Verbindungsachse über die Elbinseln. Diese Straßenzüge sind Stadteingang, Quartierszentrum und Verkehrsraum zugleich, doch vielerorts lückenhaft bebaut und untergenutzt.

Fritz Schumachers Federplan aus dem Jahr 1919 © BSW / BUKEA

Fritz Schumachers Federplan aus dem Jahr 1919 © BSW / BUKEA

Die Stadt verfolgt mit dem Masterplan mehrere Entwicklungsziele. Die Magistralen sollen lebendige und vielfältige Räume werden, in denen Wohnen, Arbeiten und Freizeit näher zusammenrücken. Gleichzeitig sollen sie als Schwerpunkträume der Innenentwicklung dienen, um die vorhandenen Flächen effizienter zu nutzen und neuen Wohnraum zu schaffen. Auch die Mobilität spielt eine zentrale Rolle. Der Masterplan setzt auf zukunftsfähige Mobilitätsräume mit besseren Wegeverbindungen und einem stärkeren Fokus auf nachhaltige Verkehrsformen. Zudem sollen klimaangepasste Räume entstehen, die mit neuen Grünflächen, Freiräumen und einer verbesserten Infrastruktur die Aufenthaltsqualität steigern. Dies ist besonders relevant, da bereits heute 71 Prozent der Magistralen regelmäßig von Hitze belastet sind, mit Temperaturen über 31 Grad im Sommer.

Hamburgs Hauptverkehrsachsen sind bereits Gegenstand vieler städtischer Planungen, darunter die Strategie Mobilitätswende, das Landschaftsprogramm und das Zentrenkonzept. Der Masterplan Magistralen bündelt diese Ansätze und schafft ein gemeinsames Zielbild für zukünftige Projekte. Rund 550.000 Hamburger:innen leben in Magistralenähe, viele weitere arbeiten dort. Die Entwicklung dieser wichtigen Stadträume erfordert daher eine enge Zusammenarbeit verschiedener Fachbehörden und Bezirke, um die Magistralen langfristig als lebendige, funktionale und klimaresiliente Stadtquartiere zu etablieren.