Umfassende Erweiterung des Limburger Busnetzes
Limburg an der Lahn setzt ein starkes Zeichen für die Mobilität der Zukunft: Ab dem 1. Juli 2025 wird das Busnetz der Stadtlinie erheblich erweitert. Erstmals wird das gesamte Stadtgebiet, inklusive aller Stadtteile, in einem eng getakteten 30-Minuten-Rhythmus bedient. Dies ist ein bedeutender Schritt für den öffentlichen Nahverkehr im ländlichen Raum und ein Meilenstein in der Geschichte der Limburger Stadtlinie.
Die Entscheidung, das Netz so umfassend auszubauen, steht für ein klares Bekenntnis zur nachhaltigen Mobilität und bietet den Bürger:innen eine ernsthafte Alternative zum Auto. Besonders im ländlichen Raum, wo der motorisierte Individualverkehr oft alternativlos erscheint, ist dies eine bemerkenswerte Entwicklung.
Größter Auftrag in der Geschichte der Stadtlinie
Um dieses ehrgeizige Ziel zu erreichen, hat die Stadt den größten Auftrag ihrer Geschichte vergeben. Eine Bietergemeinschaft aus dem Dornburger Linienverkehr und der ESE Verkehrsgesellschaft aus Staufenberg konnte sich bei der Ausschreibung durchsetzen. Die Verkehrsleistung der Stadtlinie wird sich durch die Erweiterung massiv vergrößern: Die Zahl der Linien steigt von sechs auf elf, und die Nutzkilometer erhöhen sich von rund 316.400 auf fast eine Million pro Jahr.
Dieser Ausbau soll nicht nur den Alltag der Limburger Bürger:innen erleichtern, sondern auch den öffentlichen Nahverkehr als echte Alternative zum Auto etablieren. Durch die höhere Taktung und die Einbeziehung aller Stadtteile wird der Umstieg auf den Bus attraktiver – eine Entwicklung, die vor allem in Zeiten des Klimawandels und des steigenden Verkehrsaufkommens dringend notwendig ist.
Start im Juli 2025
Die Einführung des neuen erweiterten Busnetzes war ursprünglich für Anfang 2025 geplant, musste jedoch auf den 1. Juli 2025 verschoben werden, um genügend Zeit für die Beschaffung der neuen Busse und die Vorbereitungen des beauftragten Unternehmens zu geben. Der Betrieb des bisherigen Angebots wird bis zum Start des erweiterten Netzes aufrechterhalten.
Attraktive Alternative zum Auto
Mit dem neuen 30-Minuten-Takt sollen die Stadtteile schneller und regelmäßiger mit der Innenstadt verbunden werden. Innerhalb der Kernstadt wird die Taktung ebenfalls deutlich verdichtet. Außerdem wird die Zahl der Haltestellen erhöht, um die Fußwege zur nächsten Bushaltestelle zu verkürzen. Dies soll nicht nur die Nutzung des Busses bequemer machen, sondern auch dazu beitragen, die Attraktivität Limburgs als Einkaufs- und Pendlerstandort zu steigern.
Ein weiteres Ziel der Stadt ist es, den Umstieg vom Auto auf den Bus zu fördern. Gerade in einer Stadt wie Limburg, wo die Wege überschaubar sind und die Parkplatzsuche oft mühsam ist, bietet der öffentliche Nahverkehr eine willkommene Alternative. “Wir möchten den Bürger:innen ein Angebot machen, bei dem sie das Auto stehen lassen und bequem den Bus nutzen können”, so der Plan der Stadt.
Freiwilliges Engagement der Stadt
Der Betrieb der Stadtlinie in Limburg ist eine freiwillige Leistung der Stadt – es besteht keine gesetzliche Verpflichtung, ein solches Nahverkehrsangebot aufrechtzuerhalten. Trotzdem hat sich die Stadt entschieden, massiv in den Ausbau zu investieren. Der neue Vertrag für den Busverkehr läuft bis Dezember 2034, und während der Woche sind die Busse von 5 bis 21 Uhr im Einsatz. An Samstagen wird das Angebot etwas reduziert, und sonntags bietet der On-Demand-Service „LahnStar“ flexible Mobilität.
Mit der massiven Erweiterung der Stadtlinie setzt Limburg auf eine nachhaltige Verkehrsentwicklung, die auch im ländlichen Raum funktioniert. Der Schritt, das Busnetz so stark auszubauen, ist ein klares Signal für eine Verkehrswende, die dem Auto eine ernsthafte Konkurrenz machen soll – und das nicht nur in städtischen Ballungsräumen, sondern auch in kleineren Städten und ländlichen Gebieten.
Autor
Janina Zogass