Wie digitale Zwillinge Städte besser machen können
„Digitale Zwillinge können einen wertvollen Beitrag zu einer integrierten Stadtentwicklung und einer qualitativ hochwertigen und effizienten Planung leisten.“ Das sagt Dr. Vilim Brezina vom Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR). Er begleitete eine kürzlich veröffentlichte Studie , die die Potentiale digitaler Zwillinge für die Stadtplanung im Programm Modellprojekte Smart Cities (MPSC) untersuchte.
Viele Kommunen arbeiten derzeit am Einsatz von digitalen Zwillingen. Für sie und alle anderen interessierten Städte und Gemeinden fasst die Studie Grundlagen, Anforderungen und Praxisbeispiele systematisch zusammen. Sie zeigt, dass digitale Zwillinge nicht nur der Visualisierung dienen, sondern vor allem der Simulation von Szenarien: Wie wirkt es sich auf Staus aus, wenn in der Innenstadt flächendeckend Tempo 30 eingeführt wird? An welchen Orten drohen bei Starkregen Überschwemmungen? Und wo lassen sich Bäume pflanzen, um das Stadtklima zu verbessern?
Auf Basis dieser Grundlagen entwerfen die Autor:innen ein konzeptionelles Modell für die Entwicklung eines digitalen Zwillings. Ein Leitfaden zeigt einen idealtypischen Ablauf von der Zielsetzung bis zur Umsetzung, erläutert wesentliche Bausteine und gibt Hinweise zum Vorgehen.
Mobilität ist der Studie zufolge eines der Themen, für das ein digitaler Zwilling am häufigsten eingesetzt werden soll. In Herrenberg in Baden-Württemberg gibt es beispielsweise einen umfangreichen Digital Twin der Stadt, der das Verkehrsverhalten der Menschen in der Stadt darstellen soll. Das Modell speist sich aus Kameradaten und über eine App freiwillig gespendete Bewegungsprofile der Menschen.
Autor
Jan Klein